ESG Daten, Ethikund planetare Grenzen: Die neuen Herausforderungen der CSR im Zeitalter der KI
Veröffentlicht am 23. Oktober 2025
- Sustainability

In Kürze
- Die Operationalisierung von CSR hängt von einer starken Führung, einer aktiven Einbindung des Geschäftsbereichs und gezielten Mitteln ab: Fast 80 % der Befragten sind der Meinung, dass CSR in der Unternehmensführung stärker berücksichtigt wird als in den Vorjahren.
- Die Strukturierung von ESG Daten ist eine Voraussetzung für nachhaltige Leistung: Mehr als drei Viertel der Unternehmen planen kurzfristig Investitionen in Tools für das ESG-Datenmanagement.
- Künstliche Intelligenz hält Einzug in die CSR-Abteilungen: 74 % der befragten Unternehmen geben an, dass ihre CSR-Abteilung in Diskussionen über den ethischen und nachhaltigen Einsatz von generativer KI eingebunden ist.
Im vierten Jahr seiner Veröffentlichung haben wir das CSR-Barometer in Zusammenarbeit mit dem ORSE (in einem neuen Tab öffnen) herausgegeben – erstmals in drei europäischen Ländern (Frankreich, Deutschland, Vereinigtes Königreich). Diese Ausgabe unterstreicht die zunehmende Integration von CSR in die Unternehmensführung, die strategische Bedeutung von ESG Daten und den rasanten Aufstieg der Nutzung künstlicher Intelligenz – mit einem zentralen Imperativ: die Kontrolle ihrer Umwelt-, Sozial- und Ethikfolgen.
CSR: Vom Vorsatz zur Wirkung, getrieben durch Governance und operative Umsetzung
CSR ist heute zentraler Bestandteil der Unternehmensführung : 91 % der Befragten bestätigen, dass eine strukturierte CSR-Politik in ihre langfristige Strategie integriert ist, und 82 % sind der Meinung, dass sie nun Investitionen, Produkte und Geschäftsmodelle beeinflusst. Die Effekte sind bereits messbar: 89 % berichten von positiven ökologischen und sozialen Auswirkungen.
Das Engagement über die Funktionen hinweg nimmt zu (insbesondere Einkauf, HR und Strategie), mit deutlichen Verbesserungen in den Bereichen Finanzen, IT und Supply Chain in Frankreich. Allerdings identifizieren französische Befragte häufiger Hindernisse bei der Operationalisierung von CSR als ihre britischen und deutschen Kollegen: 55 % der französischen Befragten nennen fehlende personelle Ressourcen und Zeit als Haupthindernis, gegenüber 42 % im Vereinigten Königreich und in Deutschland.
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91% der Befragten bestätigen, dass eine strukturierte CSR-Politik in ihre langfristige Strategie integriert ist
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82% sind der Meinung, dass sie nun Investitionen, Produkte und Geschäftsmodelle beeinflusst
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CSR steht nicht mehr am Rand der Organisationen. Getrieben von gestärkter Führung wird sie zu einem echten Motor der Transformation. Jetzt ist die Zeit für strategische und operative Ausrichtung – mit klaren Zielen, angemessenen Ressourcen und robuster Daten-Governance.
ESG Daten: Strategischer Hebel, aber weiterhin operative Herausforderung
Die Messung nachhaltiger Leistung hat sich als Haupttreiber für die Erhebung von ESG Daten herauskristallisiert, noch vor der Compliance, wie in unserem Panorama der Umweltmanagement-Tools vorgestellt. In der Praxis bleiben die Systeme jedoch fragmentiert: 62 % der Unternehmen nutzen mehrere Tools für CO₂-Daten (und 59 % für andere Umweltdaten). Drei große Hindernisse erschweren die Nutzung: begrenzte Integration der Tools (51 %), unzureichende Ressourcen (46 %) und Datenqualität/-homogenität (45 %).
Dennoch nimmt die ESG-Daten-Governance Gestalt an, insbesondere in Frankreich, wo 52 % der Organisationen bereits über spezielle Governance-Strukturen verfügen. Die Zusammenarbeit zwischen CSR- und Digitalabteilungen wird entscheidend, um einen ESG-IT-Fahrplan zu definieren und eine verlässliche Datensteuerung sicherzustellen.
KI und CSR: Beschleunigte Einführung, gesteuerte Auswirkungen
KI-Anwendungsfälle zur Unterstützung von CSR verbreiten sich rasant: 59 % der Organisationen nutzen sie bereits für ESG-Messung und -Kommunikation (Datenerfassung/-strukturierung, automatisierte Erstellung von Zusammenfassungen, Analyse/Modellierung/Visualisierung, Sensibilisierung und Schulung).
Die Einbindung der CSR-Abteilungen ist ein Gamechanger: Wenn sie für generative KI verantwortlich gemacht werden, wird das Umweltkriterium in 76 % der KI-Projektentscheidungen berücksichtigt, und 77 % der Unternehmen geben an, ein genaues Verständnis des ökologischen Fußabdrucks ihrer KI-Nutzung zu haben. Diese Verantwortlichkeit trägt auch zur Prävention psychosozialer Risiken bei: 75 % der betroffenen Unternehmen haben solche Risiken identifiziert, hauptsächlich im Zusammenhang mit Beschäftigung, beruflicher Anerkennung, Entscheidungstransparenz und Lernbelastung.
Die Vertrautheit mit dem Thema bleibt eine Herausforderung : Während 66 % glauben, dass mindestens die Hälfte der Mitarbeitenden die Themen rund um generative KI versteht, nutzen nur 55 % sie umsichtig, wobei Frankreich einen relativen Rückstand aufweist (37 %), wie in der Global AI Survey 2025 dargestellt. Während fast 90 % der britischen und deutschen Unternehmen ihre CSR-Abteilungen in Überlegungen zum ethischen und nachhaltigen Einsatz generativer KI einbeziehen, bleibt dieses Engagement in französischen Unternehmen jedoch unter 50 %.
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59% der Organisationen nutzen sie bereits für ESG-Messung und -Kommunikation
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76% Das Umweltkriterium wird bei 76 % der Entscheidungen zu KI-Projekten berücksichtigt
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55% Verwenden Sie generative KI nur mit Bedacht

Trotz des ESG-Backlashs halten Nachhaltigkeitsverantwortliche Kurs und mobilisieren, um die Reliabilität der nichtfinanziellen Leistungsbewertung in Unternehmen zu stärken. Die Auswirkungen der KI stehen nun im Zentrum der ESG-Daten: Wir müssen ihre Vorteile maximieren und gleichzeitig ethische, ökologische und psychosoziale Risiken steuern.
Methodik
359 Befragte (CSR-Direktoren/-Manager, ESG-Performance, ESG Daten) in Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Deutschland wurden von Mai bis Juli 2025 befragt. Die Befragten repräsentierten verschiedene Branchen (Industrie, Finanzdienstleistungen, Transport/Dienstleistungen, Einzelhandel/B2C, öffentlicher Sektor, Energie, Beratung) und Organisationen unterschiedlicher Größe.
- Sustainability
CSR-Barometer 2025 (auf English)
pdf · 3111KO
Laden Sie den vollständigen Bericht herunterVielen Dank an Géraldine Fort, Lydie Recorbet, Louise Chochod, Honorine Conseil und Lara Noussair, die zu diesem Barometer beigetragen haben.
Darüber hinaus möchten Wavestone und ORSE allen Teilnehmern danken, die den Fragebogen ausgefüllt haben, der die Grundlage für diese Ausgabe des CSR-Barometers bildet.