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Team Health Checks – Schlüssel zur agilen Transformation

Veröffentlicht am 18. Dezember 2025

Key Takeaways

  1. Health Checks sind nur dann wirksam, wenn sie zu echten Maßnahmen führen. Ohne konsequente Ableitung und Umsetzung von Verbesserungen bleiben sie eine Pflichtübung ohne Mehrwert.

  2. Beteiligung statt Bewertung steigert Ownership. Teams müssen aktiv einbezogen werden, um Vertrauen, Motivation und Eigenverantwortung zu fördern.

  3. Regelmäßigkeit und Inspect-&-Adapt sind zentral. Health Checks entfalten ihre Wirkung erst im kontinuierlichen Lern- und Verbesserungsprozess mit Follow-up und klarer Umsetzung.

  4. Führung spielt eine Schlüsselrolle. Die aktive, offene Einbindung von Führungskräften schafft psychologische Sicherheit und macht Health Checks zum echten Transformationstreiber.

Agile Health Checks – Trend oder Transformationstreiber?

Agile Health Checks gehören mittlerweile zum Standardrepertoire agiler Transformationen. Doch während die regelmässige Standortbestimmung auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, bleibt die Frage: Sind Health Checks ein wirklicher Hebel für Veränderung – oder verkommen sie zum Selbstzweck?

Was ist ein Team Health Check?

Ein Team Health Check ist eine strukturierte, regelmässige Selbsteinschätzung eines Teams oder Bereichs entlang zentraler Erfolgsfaktoren agiler Arbeitsweise – etwa Zusammenarbeit, Kundenzentrierung, technische Exzellenz oder kontinuierliche Verbesserung. Ziel dieser Bewertung ist es, die Stärken des Teams sowie bestehende Entwicklungspotenziale sichtbar zu machen und darauf basierend konkrete Massnahmen zur Weiterentwicklung abzuleiten.

Zwischen Trend und Transformation

Zur etablierten Praxis gehören mittlerweile Health Checks – oft mit eigens entwickelten Tools. Doch wieso bleibt das Potenzial dieser Massnahme häufig ungenutzt? Die Gründe dafür sind vielfältig:

  1. Ergebnisse bleiben ohne Konsequenzen: Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Health Checks werden nicht konsequent in konkrete Verbesserungsmassnahmen überführt.
  2. Teams fühlen sich bewertet statt ermächtigt: Die Durchführung eines Health Checks kann den Eindruck vermitteln, dass Teams von aussen beurteilt werden, was das Vertrauen und die Motivation beeinträchtigen kann.
  3. Fehlende Anbindung an Strategie und Führung: Health Checks erfolgen häufig isoliert, ohne eine klare Verbindung zur übergeordneten Unternehmensstrategie oder zu Führungskräften, die die Ergebnisse aktiv in die Gestaltung der Organisation einfliessen lassen.
  4. Pflichtübung statt Lernprozess: Der Health Check wird zu einer Pflichtübung, die keinen echten Mehrwert liefert und als einmalige Massnahme verstanden wird, anstatt als integraler Bestandteil eines kontinuierlichen Lern- und Verbesserungsprozesses.

Damit Health Checks ihren vollen Wert entfalten, müssen sie gezielt gestaltet und in die Transformation eingebunden werden. Hier sind drei wesentliche Prinzipien für wirksame Team Health Checks:

Health Checks sollten nicht als externes Assessment verstanden werden, sondern als gemeinsamer Reflexionsraum. Teams sollten aktiv in den Prozess eingebunden werden – etwa durch die Auswahl relevanter Themen oder durch die Gewichtung der verschiedenen Dimensionen. Dies fördert nicht nur das Verständnis für die eigenen Stärken und Schwächen, sondern stärkt auch das Engagement und die Eigenverantwortung der Teams.

Wie kann man einen Project- oder Agile-Team-Health-Check eigenständig durchführen?

Ein Team Health Check ist nicht nur für externe Berater:innen oder grosse Organisationen relevant – auch du kannst ihn einfach selbst im Team umsetzen. So führst du einen Team Health Check selbst durch:

  1. Kick-off & Einladung: Informiere dein Team frühzeitig über Ziel und Ablauf des Checks – idealerweise in einem sicheren, vertraulichen Rahmen.
  2. Themenauswahl: Definiert gemeinsam 5–7 relevante Dimensionen (z. B. Zusammenarbeit, technische Qualität, Klarheit über Ziele).
  3. Selbsteinschätzung: Nutzt einfache Skalen (z. B. 1–5), um jede Dimension individuell zu bewerten.
  4. Visualisierung: Erstellt ein Spider-Chart oder eine Heatmap, um die Ergebnisse sichtbar und über weitere Health Checks vergleichbar zu machen.
  5. Reflexion & Dialog: Diskutiert die Ergebnisse im Team, identifiziert Unterschiede in der Wahrnehmung und definiert Entwicklungsschwerpunkte.
  6. Maßnahmen planen: Leitet konkrete nächste Schritte ab – klein, umsetzbar und mit Termin.
  7. Follow-up: Plant einen Folgetermin in 6–8 Wochen, um Veränderungen sichtbar zu machen.

Unser Ansatz bei Wavestone

Bei Wavestone setzen wir auf einen co-kreativen Team Health-Check-Ansatz, der individuell an die Reife der Organisation angepasst wird. Wir kombinieren qualitative Interviews mit digitalen Selbst-Assessments und moderieren den Prozess, um einen echten Dialog im Team zu ermöglichen.

Unser Fokus liegt nicht auf der Durchführung des Health Checks an sich, sondern auf der Wirkung, die er entfaltet. Der Health Check ist für uns kein Ziel, sondern der Auslöser für gezielte Veränderung. Wir begleiten unsere Kunden von der Reflexion über die Entwicklung konkreter Massnahmen bis hin zur erfolgreichen Umsetzung – iterativ, partnerschaftlich und auf Augenhöhe.

Die folgende Visualisierung zeigt, wie wir bei Wavestone die Ergebnisse für Teams greifbar machen – zum Beispiel in Form von Spider-Charts oder Heatmaps, die auf einen Blick die Fortschritte und Entwicklungspotenziale sichtbar machen.

TeamHealthChecksSpiderGER

Fazit

Richtig eingesetzt sind Team Health Checks weit mehr als ein Trend: Sie sind ein kraftvoller Hebel für kulturellen Wandel, kontinuierliche Verbesserung und strategische Steuerung. Entscheidend ist nicht das Tool – sondern die Haltung: Nur wer bereit ist, regelmässig hinzuschauen, konsequent zu handeln und Verantwortung für Entwicklung zu übernehmen, macht aus einem Check einen echten Transformationstreiber.

  • KateLang

    Ekaterina Lang

    Senior Manager – Zürich

    Wavestone

  • SandroRaffaele

    Sandro Raffaele

    Senior Consultant – Zürich

    Wavestone